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Kurt Fürer

Borussia Breslau

* Ehringen, Kr. Wolfhagen 24. 8. 1900
† Kassel 12. 9. 1988

besuchte das Gymnasium in Eschwege (Abitur Mai 1918), 1918/19 stud. med., ab 1920 Volkswirtschaftslehre in Göttingen und Breslau. 1922 Promotion zum Dr. rer. pol. 1922 Eintritt in die Geschäftsführung der Vereinigung Breslauer Arbeitgeberverbände, nebenberuflich ab 1925 Studium der Rechtswissenschaften. F. war Geschäftsführer verschiedener Industrieverbände, daneben ab 1934 Rechtsanwalt, 1947 Hauptgeschäftsführer der IHK Kassel. Er schuf und förderte das Bildungs- und Ausbildungswesen der IHK und wirkte u. a. beim Aufbau der Abendschule für Technik und der Staatlichen Ingenieurschule für Maschinenwesen in Kassel mit. Maßgeblich beteiligt war er an der Erarbeitung des hessischen Landesentwicklungsplans und des Hessischen Landesraumordnungsprogramms. F. initiierte die Einrichtung eines Lehrstuhls für Arbeitsphysiologie an der Universtät Marburg. 31.8.1965 Eintritt in den Ruhestand. Mitglied des Hessischen Landesplanungsbeirats, des Arbeitskreises für Wiedervereinigungsfragen und des Universitätsbeirats der Philipps-Universität Marburg; ord. Mitglied des Rechts- und Verfassungsausschusses der Ev. Kirche in Hessen und Nassau. Großes Bundesverdienstkreuz (1966), Philipps-Plakette der Universität Marburg.

F. war ab 1920 bei Borussia Breslau aktiv, wurde dort 1921 recipiert und engagierte sich außer für das Corps auch für den AStA, den Hochschulring Deutscher Art, dessen erster Vorsitzender er war, und für den Breslauer Waffenring. 1924 wurde er Mitglied im Beirat (AH-Vorstand) seines Corps. Als er 1933 sein Corps auf dem Abgeordnetentag vertrat, wandte er sich gegen die Gleichschaltung der Corps. 1953 und 1971 war er maßgeblich an der Ausarbeitung neuer Satzungen der Borussia beteiligt.

1951 wurde F. Vorsitzender des AHSC Kassel, von 1956 bis 1977 vertrat er den GBZ Nordhessen-Südwestfalen im Gesamtausschuss des VAC.  1958 wurde er 1. Vorsitzender des VAC-Vorstandes Kassel, trat aber 1959 aus gesundheitlichen Gründen zurück. Trotzdem arbeitete er auch weiter rege in den Verbandsangelegenheiten mit und setzte sich in der ersten Krise um die Mensurfrage (1958-1960) für den Erhalt der überlieferten Werte des Kösener Waffenstudententums ein. Über den eigenen Verband hinaus rief er 1952 den "Altherrenkreis Kassel akademischer Verbände" ins Leben und begründete aus diesem die Akademischen Kommerse in Nordhessen.

Ausgezeichnet wurde F. mit der Silberschale des VAC. Der AHSC Kassel ernannte ihn 1961 zu seinem Ehrenvorsitzenden.

Literatur: DCZ (1965), S. 233; Dr. Dr. Kurt Fürer Borussia Breslau zu Köln und Aachen 70, DCZ 71 (1970), S. 330f.; Dr. Kurt Fürer Borussiae Breslau zu Köln und Aachen 75, DCZ 76 (1975), S. 182f.; Sternhagel-Haase: Dr. Dr. Kurt Fürer Borussiae-Breslau 80 Jahre alt, DCZ 81 (1980), S. 184; K[laus] Gerstein: In Memoriam Dr. Dr. Kurt Fürer Borussiae Breslau, DCZ Aug. 1989, S. 21f.

 

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