Aus den Beständen

Ilfeld

Das Ilfelder Karzerbuch (1857-1865)

1546 gründete Thomas Stange, der letzte Abt des im Zuge der Reformation aufgehobenen Prämonstratenserklosters Ilfeld eine Klosterschule, die bis Ende des Zweiten Weltkriegs Bestand hatte und zu den bedeutendsten pädagogischen Einrichtungen der Region gehörte. Landesherren waren zunächst die Grafen zu Stolberg, die die Aufsicht jedoch 1632 nach einem längeren Rechsstreit an die Welfen verloren. Seit 1737 war die Anstalt eng mit der neu gegründeten Universität Göttingen verbunden, eine Art Vorschule für die Universitätslaufbahn gewissermaßen, eine Kaderschmiede für Adel und bürgerlichen Führungsschichten des südhannoverschen Raums, die den Nachwuchs für Beamtenschaft und Militär des Kurfürstentums und späteren Königreichs Hannover heranzog.

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Verrufsbuch

Ein SC-Verrufsbuch aus Gießen (1882-1934)

Die ältere archivische Überlieferung des Gießener SC wurde vermutlich im Zweiten Weltkrieg vernichtet. Erhalten haben sich jedenfalls (im Archiv der Teutonia) lediglich das letzte, bis 1935 in Gebrauch befindliche SC-Protokollbuch und eine in Buchform gebundene handschriftliche „Liste der im SC-Verruf sich befindenden Personen“.

Der Verruf war die schwerste durch den SC zu verhängende Sanktion. Der Begriff ersetzte ab etwa 1820 den älteren, im studentischen Kontext seit 1515 nachweisbaren Ausdruck „Verschiss“. Beide waren gleichbedeutend mit einer vorübergehenden oder perpetuellen Ächtung des Betroffenen, einem Ausschluss aus der (studentischen) Gemeinschaft...

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Reichsehrenmal

Bad Kösen und die Planungen für das "Reichsehrenmal"

Anlässlich der zehnten Wiederkehr des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges regte Reichsinnenminister Karl Jarres 1924 die Errichtung eines „Nationaldenkmals“ zum Gedenken an die zwei Millionen deutschen Kriegstoten an. Seine Initiative erregte ein gewaltiges Medienecho. Bereits im Herbst 1924 gingen zahlreiche Gestaltungsvorschläge ein. In einer Eingabe an Reichspräsident Friedrich Ebert forderte der Bund Deutscher Architekten im November 1924 einen Ideenwettbewerb...

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Saararbeit

Die „Saararbeit“ des Kösener SC-Verbandes 1933-1935

Grenz- und Auslandsarbeit sah der KSCV nach der Anpassung an die Strukturen des NS-Staats als eine seiner vornehmsten Aufgaben an. Dazu wurde 1933 ein eigenes, dem Verbandsführer unterstelltes „Hauptamt“ unter der Leitung von Hermann Druckrey geschaffen. Seine Zuständigkeit umfasste alle Corpsstudenten und corpsstudentischen Gliederungen (SC, Corps, AHSC) außerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches, namentlich in Österreich, Böhmen, dem Baltikum und den im Weltkrieg an Polen verlorenen Gebieten, den Grenzregionen in Ostpreußen, Oberschlesien und Schleswig. Eigene Amtsleiter bearbeiteten die Aufgabengebiete Auslands- und Ausländerstudium samt Studienaustausch sowie allgemeine volkspolitische Grenz- und Auslandsfragen.

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Gästebuch Elberfeld

Das Gästebuch der WAHV Elberfeld-Barmen

Seit Ende der 1860er Jahre begannen sich Weinheimer Corpsstudenten in örtlichen Vereinigungen zu organisieren. Als älteste "Weinheimer Alte Herren Vereinigung" (WAHV) gilt die zu Hamburg, die 1869 gegründet wurde. Es folgten Berlin (1872), New York (1874) und Braunschweig (1881). An dreizehnter Stelle steht die 1891 gegründete WAHV Elberfeld-Barmen. Von ihr ist im Archiv der Weinheimer Corpsstudenten das "Protokollbuch Nr. IV" überliefert; eigentlich eher ein Gästebuch, denn es enthält vor allem die Eintragung der Teilnehmer an den einzelnen Veranstaltungen.

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