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Theodor Christomanos
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- Kategorie: Biographisches Lexikon des Corpsstudententums
- Veröffentlicht: Dienstag, 17. Januar 2012 07:42
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Theodor Christomanos
Gothia Innsbruck, Lusatia Leipzig
* Wien 31. 7. 1854
† Meran 31. 1. 1911
Ch. war ein Sohn griechichstämmiger Kaufleute. Er besuchte das Gymnasium der Franziskaner in Bozen, studierte ab 1873/74 zunächst Medizin, ab 1875 Jura in Innsbruck und Straßburg und promovierte 1884 an der Universität Wien zum Dr. jur. 1884 kam er zur Vorbereitung auf die Advokatur an das Innsbrucker Landesgericht. Kurz darauf ließ er sich als Rechtsanwalt in Meran nieder. Ch. war passionierter Bergsteiger und wurde 1891 Vorstandsmitglied der Sektion Meran des Alpenvereins. Als Mitglied der Bozener Handelskammer wurde er 1901 in den Tiroler Landtag entsandt, wo er sich der deutsch-freiheitlichen Partei anschloss. Sein Hauptinteresse galt der touristischen Erschließung Südtirols mit dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und der Schaffung von Logiermöglichkeiten. Er war als Präsident des von ihm gegründeten "Vereins für Alpenhotels I. Ranges" treibende Kraft beim Bau der Fahrstraße nach Sulden und des 1893 eröffneten Suldenhotels, des Trafoi-Hotels und des Karersee-Hotels (eröffnet 1896) sowie der Großen Dolomitenstraße Bozen-Cortina-Toblach. Als Mitglied des Staatseisenbahnrats setzte er sich auch für den Ausbau des Schinenverkehrs, etwa der Vinschgaubahn, ein. Er starb 1911 und wurde auf dem Stadtfriedhof von Meran in einem kommunalen Ehrengrab beigesetzt. 1912 wurde ihm zu Ehren über dem Karerpass ein Denkmal in Form eines 2,50 m hohen Bronzeadlers errichtet, das nach teilweiser Zerstörung 1959 erneuert wurde.
Als Student in Innsbruck war Ch. 1873 bei Gothia aktiv geworden. 1875 erhielt er auch das Band der Lusatia Leipzig. Er engagierte sich für den Zusammenschluss der österreichischen Corps und berief gemeinsam mit Victor Kaspar (Athesiae) für die Osterferien 1877 den Linzer DC, einen Vorläufer des Melker Congresses, ein. Auf dem 1. Congress in Melk 1879 gehörte er zu denjenigen, die eine Spaltung in akademische und technische Corps nach deutschem Vorbild verhinderten. Nachdem die Versuche, einen gemeinsamen Verband der österreichischen Corps zu schaffen, gescheitert waren, setzte er sich für den Anschluss der Gothia an den KSCV ein, der am 4. März 1898 vollzogen wurde.
Literatur: AM 27 (1910/11), S. 432; Innsbrucker Nachrichten 31.1. und 3.2.1911; Österreichisches Biographisches Lexikon (ÖBL) 1 (1957), S. 147