Allgemeine Hinweise

Jean Louis Sponsel

Jean Louis Sponsel

Normannia Berlin, Suevia München, Rhenania Bonn

* Hanau 8. 11. 1858
† Langebrück b. Dresden 10. 1. 1930

S. machte sein Abitur in Hanau und studierte Kunstgeschichte und Archäologie in Berlin, München, Bonn und Leipzig. 1887 promovierte er in Leipzig bei Anton Springer. 1888 wurde er Direktorialssistent am K. Sächcischen Kupferstichkabinett in Dresden. Nach der Habilitation (1898) war er Privatdozent für Geschichte der Architektur und des Kunstgewerbes an der TH Dresden. Von 1902 bis 1908 lehrte er als außerordentlicher Professor für Geschichte der Architektur und des Kunstgewerbes an der Hochschule. Auf Empfehlung Springers wurde er von Karl Woermann an das Kupferstichkabinett in Dresden berufen, wo er sich unter anderem um den Aufbau der Plakatsammlung verdient machte. 1905 wurde er Direktor des Kupferstichkabinetts. Sein Interesse galt aber auch der Architektur- und Kunstgeschichte. In diesem Bereich veröffentlichte er unter anderem Werke über die Frauenkirche und den Zwinger in Dresden und über die Abteikirche in Amorbach. 1908 wurde S. Direktor des Kunstgewerbemuseums, des Historischen Museums und des Münzkabinetts in Dresden. Ab 1914 leitete er auch das Grüne Gewölbe. 1924 trat er in den Ruhestand.

Aktiv war S. bei Normannia Berlin, Suevia München und Rhenania Bonn (rec. 19. 7. 1884). Bei allen drei Corps bekleidete er die erste oder zweite Charge. In Bonn war er bei der Rekonstitution des Corps am 19. 7. 1884 Erstchargierter und von 1922 bis 1930 Mitglied der Corpspolitik-Kommission. 1926 verfasste er die "Richtlinien für die aktiven und inaktiven Corpsburschen der Rhenania zu Bonn". Rhenania Bonn ernannte ihn am 15. 6. 1924 zum Ehrenmitglied.

1892 war S. Gründer des Bezirksverbands Dresden des VAC, der ihn 1922 zum Ehrenmitglied ernannte. Von 1905 bis 1909 war er Vorsitzender des Gesamtausschusses des VAC. Er setzte sich seit 1903 für den Bau des Kongressgebäudes mit Ehrenhalle und des Archiv in Bad Kösen ein, der aber letztlich nicht realisiert wurde. 1910/11 war er Mitarbeiter bei der Herausgabe des neuen Deutschen Kommersbuchs durch Wilhelm Fabricius und Vorsitzender der vom Abgeordnetentag hierzu eingesetzten Kommission.

Literatur: Museumsdirektor Professor Dr. Sponsel, DCZ 47 (1930), S. 11-12; Karl Woermann, Nachruf an Jean Louis Sponsel, ebd., S. 13-17.; Matrikel der Bonner Rhenanen 1820-1970, Bonn. o. J., S. 129 (Nr. 686)

 

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