Geschichte

Walter Fuhrmann

Walter Fuhrmann

Hasso-Nassovia

* Greifswald 18. 7. 1874
† Frankfurt a. M. 18. 7. 1925

Sohn eines Landgerichtsrats (AH der Borussia Greifswald), machte sein Abitur Ostern 1892 am Gymnasium in Greifswald und studierte Jura in Marburg und Greifswald. Dienst als Einjährig-Freiwilliger beim Grenadier-Regiment Nr. 9 in Stralsund. F. wurde 1895 Referendar in Wolgast, Greifwald und Stettin, 1901 Assessor in Greifswald, 1903 Landrichter in Stendal und 1907 kommissarisch an das Oberlandesgericht Naumburg berufen. 1908 Landrichter und Hilfsrichter ebd. 1910 wurde er damals jüngster preußischer Oberlandesgerichtsrat an das OLG in Jena versetzt. 1914-1916 Kriegsteilnahme, zuletzt als Hauptmann d. L. in Belgien, wo er u.a. als Adjutant des Kreischefs in Arlon eingesetzt wurde und das Meldewesen der Provinz Luxemburg leitete.  1917-1918 in Erfurt, Meiningen und Kassel. 1. 4. 1924 Senatspräsident am Oberlandesgericht Frankfurt am Main, zugleich Mitglied und stellv. Vorsitzender der Prüfungskommission für Referendare.

F. wurde am 25. 4. 1892 als Fuchs bei Hasso-Nassovia aktiv und am 28. 1. 1893 ins engere Corps recipiert. Nach seiner Übersiedelung nach Naumburg nahm er regelmäßig an den Kösener Congressen teil. Er unterstützte die Initiative Wilhelm Fabricius' zur Abschaffung der Verrufe und zur Schaffung des Marburger Abkommens. Am 23. 9. 1918 leitete F. den aoKC auf dem Haus der Hessen-Nassauer in Marburg, auf dem unter anderem die Weiterentwicklung der Deutschen Corpszeitung, die Frage der Reception von Kriegsfüchsen ohne Mensur sowie der posthumen Bandverleihungen an Gefallene beraten und wurde. Ebenso stimmte der Congress der Konstituierung des Allgemeinen Deutschen Waffenrings zu. Auf dem oKC 1919 setzte F. durch, dass jeder SC verpflichtet wird, vertriebene Corps ohne Einwendungen bei sich aufzunehmen. Diese Regelung galt damals vor allem für die Corps des Straßburger SC, von denen sich Rhenania und zunächst auch Palatia im Mai des Jahres in Marburg niederließen. Palaio-Alsatia ging nach Freiburg (1921 nach Frankfurt), Suevia nach Münster (1928 nach Marburg). Auf F. geht außerdem die Einrichtung der Verkehrsgäste (VG) zurück, die die auswärtigen Inaktiven stärker dem Einfluss der örtlichen SC unterstellen sollte. Ebenso setzte er durch, dass auswärtige Inaktive in nachwuchsschwachen SC zur Mitarbeit herangezogen werden konnten.

Als Konflikte mit dem Eigentümer des Mutigen Ritter in Bad Kösen aufkamen, wurde F. Vorsitzender der Kommission zur Beschaffung geeigneter Räumlichkeiten. Als er sich in Frankfiurt am Main niedergelassen hatte, wurde er dort 1924 zum Vorsitzenden des AHSC gewählt. Ende 1924 wurde er auch Mitglied im Gesamtausschuss des Verbandes Alter Corpsstudenten.

Literatur: Senatspräsident Walter Fuhrmann Hasso-Nassoviae †, DCZ 42 (1925/26), S. 247-249; Corpstafel der Hasso-Nassovia zu Marburg. 15. Juli 1839 bis 15. Juli 1959, Bad Ems, Diez, Limburg [1959], Nr. 590 (S. 190); Lepsius: Walter Fuhrmann Hasso-Nassoviae, EuJ 6 (1961), S. 174-177.

 

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