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Alfons Sack

Alfons Sack

Normannia Berlin, Gothia Innsbruck

* Berlin 1890
† April 1945

stud. jur. in Berlin, wurde aus gesundheitlichen Gründen vom Kriegsdienst freigestellt und konnte 1918 mit der Großen Staatsprüfung seine Studien abschließen. War später Strafverteidiger in Berlin und u. a. im Reichstagsbrandprozess für den kommunistischen Angeklagten Ernst Torgler tätig. Nach dem Röhm-Putsch war S. mehrere Wochen im Gestapo-Gefängnis Columbia-Haus inhaftiert. Im April 1945 kam er beim Versuch, Berlin zu verlassen, in der Nähe von Brandenburg an der Havel bei einem britischen Luftangriff ums Leben.

S. wurde Anfang Januar 1910 bei Normannia Berlin aktiv und im Juni recipiert. Er bekleidete die erste Charge. Im Oktober 1911 wurde er inaktiv, im November 1918 philistriert. Nach der Novemberrevolution war S. maßgeblich an den Auseinandersetzungen mit dem Berliner Polizeipräsidenten Eichhorn (USPD) um das drohende Verbot der Korporationen beteiligt. In dieser Zeit nahm er auch als Beauftragter des KSCV an den Verhandlungen um die Gründung des Allgemeinen Deutschen Waffenrings (ADW) und an dessen Gründungsversammlung in Jena im August 1919 teil. Nicht zuletzt S.´s Einfluss war es zu verdanken, dass die Konstituierung des ADW gegen den Widerstand der Deutschen Burschenschaft durchgesetzt wurde. Daneben hatte er als Mitglied der vom oKC 1919 eingesetzten Kommission zur Prüfung der Konstitutionen und  sonstigen Verhältnisse der betreffenden CC auch Verdienste um die Aufnahme der österreichischen Corps in den KSCV. Durch Initiative und Energie S.´s wurden die Verhandlungen zügig abgeschlossen, so dass die Reception von neun österreichischen Corps bereits im September 1919 erfolgen konnte. Das Corps Gothia Innsbruck verlieh ihm für seinen Einsatz für den Abschluss des Verhältnisses zwischen beiden Corps das Band. Nach 1919 ist S. corpsstudentisch kaum noch hervorgetreten.

Literatur: Werner Ranz: Alfons Sack Normanniae Berlin, Gothiae, DCZ 53 (1963), S. 67-69.

 

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