Rhenania Heidelberg

Friedrich von Klinggräff

Friedrich von Klinggräff

Vandalia Heidelberg

* Waldgut Schollendorf, Landkreis Groß Wartenberg 29. 4. 1825
† Pinnow 26. 5. 1887

Sechstes und jüngstes Kind des schlesischen Gutsbesitzers Carl Wilhelm von Klinggräff, in Mecklenburg aufgewachsen, Besuch des Realgymnasiums in Breslau, später des Paedagogiums in Halle (Saale), ab 1845 stud. in Heidelberg. Nach Beendigung seiner Studien Landwirt auf Gut Chemnitz, dessen Mitbesitzer er seit 1839 war, später auch Besitzer des benachbarten Ritterguts Pinnow. K. wurde 1848/49 Mitglied der konstituierenden Abgeordnetenversammlung von Mecklenburg für den Wahlbezirk Ivenack. Nach dem Scheitern der Revolution in Mecklenburg von Herbst 1851 bis Michaelis 1855 hielt er sich wieder in Heidelberg auf und kehrte dann nach Mecklenburg zurück. Er starb am 26.5.1887 auf seinem Gut Pinnow und wurde im dortigen Erbbegräbnis der Familie neben der Dorfkirche beigesetzt.

K. wurde am 21. Dezember 1845 bei Vandalia rezipiert, wo er fünf Semester aktiv war und die erste und zweite Charge bekleidete. Im Namen des Heidelberger SC lud er am 15. Mai 1848 die Senioren-Convente der deutschen Universitäten zu einer Deputiertenversammlung am 10. Juni 1848 auf der Rudelsburg ein. Klinggräff leitete sie und den ersten Congress am 15. Juli 1848 in der Aula der Universität Jena. Beim 2. Deutschen Studentencongress in Eisenach vom 25. September bis 4. Oktober 1848 war er Hauptvertreter der gesamten Heidelberger Studentenschaft. Als er 1849 von der Heidelberger Universität abging, wurde er Ehrenmitglied des Corps. 1882 reiste er mit Vandalias anderem Ehrenmitglied Theodor von Holleben nach Heidelberg und legte ein Promemoria zu Corpsreformen (Fremdenpump, Duelle) vor.

Der Stifterverein Alter Corpsstudenten zeichnet seit 1987 junge Akademiker aus, die sich durch besondere Leistungen in Studium, Corpsaktivität und sozialer Arbeit hervorgetan haben.

Veröffentlichungen: Aus der Mappe eines verstorbenen Freundes, 1891. Briefwechsel von Klinggräffs, postum herausgegeben von seinem Schwager und Corpsbruder Heinrich Freiherr Langwerth von Simmern

Literatur: Friedrich von Klinggräff. Ein Lebensbild, AM VIII (1892), Heft 95, S. 454-464; Joachim von Rümker, „In memoriam!“ In Dankbarkeit für Friedrich von Klinggräff, EuJ 3 (1958), S. 142-147

 

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