Teutonia Dresden

Robert Paschke

Robert Paschke

Bavaria Erlangen

* Bamberg 3. 10. 1905
† ... 28. 5. 1985

P., Sohn eines Gymnasialprofessors,  besuchte das humanistische Gymnasium in Regensburg und Erlangen und studierte an der Friedrich-Alexander-Universität ab 1924 zunächst Chemie, dann Humanmedizin. Nach Staatsexamen (1930) und Promotion ließ er sich im Oktober 1945 als praktischer Arzt in Emskirchen/MIttelfranken nieder. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Mittelfranken und Gründer und Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Neustadt/Scheinefeld (1946-1972) sowie Delegierter beim bayerischen Ärztetag (1954-1974). 1968 gab er seine ärztliche Praxis aus Gesundheitsgründen auf. 1983 Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

P. wurde im Sommersemester 1924 bei Bavaria Erlangen aktiv und am 9. 2. 1925 ins engere Corps recipiert. Insgesamt focht er 13 Mensuren. Nach seiner Philistrierung war er bei Bavaria von 1948 bis 1962 Mitglied des Beirats des Philistervereins, 1959 bis 1975 Mitglied des Ehrenrats. Verdienste erwarb er sich vor allem um die Studentengeschichte. 1930 wurde er in die Historische Kommission des KSCV gewählt, der er - zuletzt als beratendes Mitglied - bis zu seinem Tod angehörte. 1953 wurde er Vorsitzender der Gutachterkommission. Gemeinsam mit Erich Bauer gründete er 1953 den Verein für corpsstudentische Geschichtsforschung und war zuerst dessen zweiter, von 1968 bis 1974 erster Vorsitzender und danach Ehrenvorsitzender. Von 1969 bis 1975 war er Schriftleiter des Jahrbuchs "Einst und Jetzt". Zwischen 1954 und 1979 zeichnete Paschke für die Organisation und Leitung der Deutschen Studentenhistorikertagung verantwortlich und betrieb maßgeblich die Veranstaltung deutsch-österreichischer und deutsch-österreichisch-schweizerischer Tagungen. Als Mitarbeiter des CDA-Organs "Der Convent" redigierte er von 1960 bis 1984 deren zweimal jährlich erscheinende studentenhistorische Hefte. Für seine Verdienste um die Hochschul- und Studentengeschichte wurde er 1965 mit der Fabricius-Medaille des CDA, 1968 mit der Rudelsburg-Plakette des VAC und 1975 mit der VAC-Silberschale ausgezeichnet. Sein Nachlass befindet sich im Kösener Archiv.

Veröffentlichungen: Katholische Kirche und Mensur, DCZ 1/1953, S. 2-5, Der geschichtliche Auftrag der deutschen Corps, DVC 55 (1954), S. 6-10; Selbstbesinnung als Grundlage und Boden für eine Renaissance, DCZ 55 (1954), S. 108-110; Schillers Einfluß auf die ersten Corps, DCZ 56 (1955), S. 38-41; Das Erlanger Stammbuch Zimmermann aus den Jahren 1796-98, DCZ 56 (1955), S. 51-54; Konrad Bingold zum Gedächtnisse, DCZ 56 (1955), S. 156f.; Dem Gedernken von Dr. phil. Georg Meyer-Erlach, Der Convent 3/1962, S. 62f.; Die Deurtsche Corpszeitung in Vergangenheit und Zukunft, DCZ 57 (1956), S. 1-5.

Literatur: Ernst Wolpert: Dr. med. Robert Paschke II Bavariae Erlangen, DCZ 2/1986, S. 20f.; Friedhelm Golücke: Verfasserlexikon zur Studenten- und Universitätsgeschichte, Köln 2004, S. 256-259 (mit ausführlichem Literatur- und Werksverzeichnis)

 

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