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Archivtag 2014

84. Deutscher Archivtag

In Magdeburg nahmen vom 24.-27. September 2014 rund 800 Teilnehmer aus unterschiedlichen Archivsparten vom Staatsarchiv bis zu kleinen Archiven freier Träger am 84. Deutschen Archivtag teil. Im Anschluss an die Eröffnungsveranstaltung des Archivtags wurde das "Archivportal-D" in Betrieb genommen. Das frei zugängliche Portal ermöglicht eine umfassende und kostenlose Recherche in Deutschlands Archiven.

Archivtag 2014: Eröffnungsveranstaltung mit Start des Archivportal-DDem Leitthema "Neue Wege ins Archiv - Nutzer, Nutzungen, Nutzen" entsprechend, standen bei den Sektionssitzungen vor allem Fragen der Online-Nutzung im Mittelpunkt. Neben der Präsentation von Modellen zur Veröffentlichung von Digitalisaten und Möglichkeiten der Nutzerberatung im Internet wurden auch rechtliche Probleme skizziert. Einen weiteren Schwerpunkt bildete in der Sektion 1 "Neue Formen des Dialogs" die Nutzbarmachung von Social Media-Angeboten (Blogs, Facebook, Twitter, Flickr, Youtube) und ihre Einbindung in die archivische Arbeit.

Social Media Relations spielen bei Öffentlichkeitsarbeit, Crowdsourcing oder kollaborativer Archivalienerschließung zunehmend eine Rolle. Sie sind nicht nur Ergänzung zur physischen Nutzung im Archiv, sondern eine "Revolution des Nutzerkontakts", wie Dr. Bastian Gillner (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen) ausführte. "Wollen Archive in einer zunehmend digital konfigurierten Welt relevante Kultureinrichtungen bleiben, so führt an einer Nutzung dialogorientierter, interaktiver und kollaborativer Online-Angebote kein Weg vorbei." Das gilt umso mehr für Nischenarchive wie die beiden corpsstudentischen Verbandsarchive mit einem nicht ortsgebundenen Nutzer- und Interessentenkreis. Mit dem gemeinsam mit dem Verein für corpsstudentische Geschichtsforschung  [VfcG] betriebenen Facebook-Auftritt ist immerhin ein erfolgreicher Anfang gemacht (nur zum Vergleich: Landesarchiv NRW als Social Media-Pionier unter den Staatsarchiven: 662 "Gefällt mir"-Angaben, VfcG: 810). Weitere Angebote, die auch die archivische Überlieferung einzelner Corps stärker einbeziehen, müssen dagegen erst noch auf den Weg gebracht werden.